Bis auf den letzten Platz gefüllt war am 25. November 2014 die Generalmusikdirektion in Graz, als der 2. Science Slam in Graz über die Bühne ging. Sechs Forscherinnen und Forscher präsentierten ihre Fachgebiete in nur sechs Minuten und sorgten im Saalpublikum mit Neuronenpartys, einem synchronen Heuschrecken-Chor und schüchternen Elektronen für beste Unterhaltung. Das anschließende Publikumsvoting konnte Reinhold Scherer von der TU Graz für sich entscheiden und sich neben einem iPad Air auch über einen Startplatz im nationalen Science Slam-Finale im Sommer 2015 freuen.
Reinhold Scherer, Neurotechnik: “Indem sie schweigen, schreien sie!“
Marie-Therese Philipp, Physik: „Vom Bobby-Car zum Qubit“
Kurt Ebeleseder, Zahnerhaltungskunde: „Zahnreplantation“
Lisa Zimmermann: Fremdsprachenunterricht/Informatik: “Warum machen manche Menschen im Sprachunterricht den Mund nicht auf?“
Ida Aringer, Immunologie: “Wenn die Niere Schmerzen hat“
Manfred Hartbauer, Verhaltensökologie: „Synchroner Heuschreckenchor – eine Folge von Konkurrenz um Paarungspartner“
Den Anfang machte Marie-Therese Philipp, die sich am Atominstitut der TU Wien mit Quantenbits beschäftigt und dem Publikum erklärte, was schüchterne Elektronen so alles anstellen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Startnummer zwei hatte der Zahnmediziner und erfahrene Poetry Slammer Kurt Ebeleseder aka Kuno Kosmos, der sich an der MedUni Graz mit Methoden zum Zahnerhalt befasst und dieses eher spröde Thema in ein gar nicht sprödes Gedicht verpackte. Auf ihn folgte Reinhold Scherer von der TU Graz. Neben dem „Neuronenbasteln mit Reini“ hat der Forscher auch eindrucksvoll erklärt, dass er Gehirnzellen animieren möchte, lautstarke „Partys“ zu feiern, um beispielsweise MS-Patienten dank messbarer Gehirnaktivität zur Kommunikation mit der Außenwelt zu verhelfen.
Die nächste Slammerin war Lisa Zimmermann, die sich an der FH Joanneum mit unterschiedlichen Lerntypen und deren bestmöglicher Unterstützung im Fremdsprachenunterricht beschäftigt. Ihre Botschaft: Lehrmethoden müssen den Studierenden im Sinne des individuellen Lernerfolges auch ermöglichen, lonely zu lernen und trotzdem happy zu sein! Ida Aringer von der Med Uni Graz eroberte als nächstes die Bühne. Sie schenkte dem Tausendsassa Niere mehr Bewunderung als dem Herzen und erklärte, was der Niere Schmerzen verursacht. Auf sie folgte die sechste und letzte Darbietung des Abends: Manfred Hartbauer von der Uni Graz verwandelte den Voitsberger Chor kurzerhand in malaysische Heuschrecken und demonstrierte musikalisch, wieso sich synchron zirpende Heuschreckenmännchen akustisch hinter dem Lead-„Zirper“ verstecken und so Chancen auf weibliche Beachtung haben. Das anschließende Publikumsvoting konnte Reinhold Scherer von der TU Graz für sich entscheiden und sich neben einem iPad Air auch über einen Startplatz im nationalen Science Slam-Finale im Sommer 2015 freuen. „Manege frei“ hieß es für sechs WissenschafterInnen: in nur sechs Minuten dem Publikum humorvoll näherzurbingen, woran sie forschen, was sie daran fasziniert und welchen Nutzen ihre Forschung eines Tages haben soll.